Im Jahr 2014 wird europaweit des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges gedacht werden, welcher zu tiefgehenden Verwerfungen in der politischen Landschaft Europas und in weiterer Folge zu Totalitarismus und diktatorischen Regimen geführt hat. Präsentationen Petra Ernst-Kühr und Dieter J. Hecht / Centrum für jüdische Studien, Graz: "Schriften, Bilder, Tagebücher jüdischer Soldaten der österreichisch-ungarischen Armee im Zeichen des Ersten Weltkriegs" Silvia Nadjivan und Eva Tamara Titz / Institut für den Donauraum (IDM), Wien: "Gemeinsame Geschichte? Österreichische und serbische Mythen von 1914 bis 2014"
Mit der "Ortstafellösung" im Jahr 2011 - wenn auch erst 56 Jahre nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages - und der vor 20 Jahren erfolgten Anerkennung der Roma als eigene Volksgruppe gilt Österreich heute als positives Beispiel in Europa, was den Umgang mit seinen verschiedensprachigen Volksgruppen angeht, die heute unbestreitbar in die Mitte des geistigen und kulturellen Lebens in unserem Land gerückt sind. Wir beleuchten die bewegte Geschichte der beiden Volksgruppen aus deren eigener Perspektive und machen mit Gedenkorten vertraut. Präsentationen Bojan-Ilija Schnabl, zur slowenischen Volksgruppe unter dem NS-Regime Rudolf Sarközi, "20 Jahre Roma als Volksgruppe" Brigitte Halbmayr, Alfred Zauner, "Bewusstseinsregion Mauthausen - Gusen - St. Georgen"
Am 13. März 1938 – also vor 75 Jahren - endete die Selbstständigkeit der Republik Österreich als unabhängiger Staat. Der „Anschluss“ wurde vollzogen. Dass dieser Einschnitt in der Geschichte des Landes nicht vom Himmel fiel, sondern auch durch aktives Betreiben vieler Österreicherinnen und Österreicher von langer Hand geplant und umgesetzt wurde, ist eine beklemmende Wahrheit der Geschichte, die uns Nachgeborene zu permanenter Wachsamkeit und Sensibilität mahnt. Drei Historiker berichten über die Arbeitsweise der „Österreichischen Legion“ und die geplante Stadt- und Regionalpolitik der Nazis für den Wirtschaftsstandort Wien, die maßgeblich auf Basis der brutalen „Arisierungen“ vorangetrieben wurde. Univ.-Prof. Dr. Siegfried Mattl (NS-Regionalpolitik für Wien) Univ.-Doz. Dr. Hans Safrian (Enteignungen vor der „Arisierung“) Dr. Hans Schafranek („Österreichische Legion“)
Gehörlose Menschen definieren sich weltweit vorrangig über die zahlreichen Gebärdensprachen. In Österreich ist die Sprachminderheit seit dem 1. September 2005 verfassungsmäßig anerkannt, die hiesige Gebärdensprachgemeinschaft blüht. Wir wissen jedoch, dass sie zu den durch nationalsozialistische Gesetze verfolgten Gruppen gehört. In "nicht verstummt" erzählen erstmals gehörlose ZeitzeugInnen in österreichischer und amerikanischer Gebärdensprache ihre Geschichten. Sie gebärden darüber, was die NS-Herrschaft in ihrer Gemeinschaft anrichtete, berichten von Bedrohung, Verfolgung und Überleben. Mit ihrer visuellen Sprache kreieren sie ein neues Bild der Geschichte - und ihrer selbst - und zeigen, dass sie nicht zum Verstummen gebracht wurden. Dr. Verena Krausneker, Mag. Katharina Schalber, Dr. Eleonore Lappin-Eppel
An diesem Abend wurden unter dem Titel "ZEICHEN DER HOFFNUNG IN HOFFNUNGSLOSER ZEIT" folgende Projekte vorgestellt: Dr. Christine KANZLER, Dr. Ilse KOROTIN, Mag. Karin NUSKO, Institut für Wissenschaft und Kunst: österreichische Frauen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus - eine biografische Datenbank Mag.Dr. Traude LITZKA: Kirchliche Hilfe für verfolgte Juden und Jüdinnen im nationalsozialistischen Wien Josef NEUMAYR: A Letter to the Stars - die Gerechten Österreichs und Tour für Zivilcourage 2012
An diesem Abend in der Diplomatischen Akademie wurden unter dem Titel „WIDERSTAND? MITLÄUFER? TÄTER? EINE FRAGE – VIELE WEGE“ folgende Projekte vorgestellt: Dr. Wilhelm WEINERT, Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer Mag. Dr. Kurt BAUER, Die Sozialstruktur der sozialdemokratischen und kommunistischen Häftlinge der österreichischen Anhaltelager Univ.-Prof. Dr. Arnold SUPPAN, Mag. Niklas PERZI, Der „tschechische“ Sicherheitsapparat im Protektorat Böhmen und Mähren im Spannungsfeld der Loyalitäten