(K)EIN BILD MACHEN?


Excavations from the darkest past

Über das Ausstellen von NS-Kunst und -Propaganda

Künstler/Kuratoren-Führung und Podiumsdiskussion

In einer großräumigen Freiluft-Installation werden „Spuren“ zweier historischer Ereignisse zeitlich verdichtet an ihren Originalschauplätzen rekonstruiert: Analog zu „Ausgrabungen“ wurden sowohl die Grundrisslinien der 1952 abgebrochenen Bahnhofshalle und der 1938 darin aufgebauten antisemitischen NS-Propaganda-Ausstellung „Der ewige Jude“ im Maßstab 1:1 am Boden nachgezeichnet und als Erinnerungsmal „freigelegt“. Gleichzeitig wird mit Verweis auf die Dreharbeiten des Films „Stadt ohne Juden“ ein Kameraset und Zugwaggon in abstrahierter Form nachgebaut. War die fiktive Deportation im Film von 1924 noch vorübergehend, so zeigte die verhetzende Wirkung der Ausstellung 1938 ihre fatale Wirkung im Realen: in Pogromen, Deportationen und Massenvernichtung.

Diese Installation dient als Rahmen und Startpunkt der folgenden Veranstaltungen:

Freitag, 12. November um 15:00

Führung durch die Installation EXCAVATIONS
im Rahmen der Vienna Art Week

mit Michael Hieslmair und Michael Zinganel
Im Anschluss um ca. 16:00 Uhr

(K)EIN BILD MACHEN?
Über das Ausstellen von NS-Kunst und -Propaganda


Podiumsdiskussion
im Museum Nordwestbahnhof

„Auf Linie“ (zur NS-Kunstpolitik) und „Excavations from the darkest Past” zu „Der ewige Jude“ sind zwei aktuelle Beispiele, NS-Propaganda und -Kunst auszustellen. Ausstellungsmacher*innen sind dabei mit der Frage konfrontiert, wie diese Themen sichtbar gemacht werden können, ohne ihre Inhalte zu reproduzieren. Eine Frage, die sich bereits unmittelbar nach 1945 gestellt hat, bei „Niemals vergessen!“ oder „Die Menschheit – eine Familie“, die von die politischen Regime überschreitenden personellen und gestalterischen Kontinuitäten verkompliziert wurden.

mit Rosemarie Burgstaller, Historikerin und Autorin der Publikation „Inszenierung des Hasses. Feindbildausstellungen im Nationalsozialismus“ (2021);
Bernhard Hachleitner, Historiker und Kurator;
Ingrid Holzschuh, Kunsthistorikerin, Co-Kuratorin der Ausstellung „Auf Linie. NS-Kunstpolitik in Wien. Die Reichskammer der bildenden Künste Wien“ im MUSA (2021);
Heidrun-Ulrike Wenzel, Historikerin, Autorin von „Vergessen? Niemals!“ Die antifaschistische Ausstellung im Wiener Künstlerhaus 1946 (2018);
Michael Zinganel, Architekt, Künstler und Kulturhistoriker, Co-Kurator des Museums Nordwestbahnhof und Co-Autor der Installation „Excavations from the darkest Past“ (2021)

Moderation: Susanne Wernsing, freie Ausstellungskuratorin u.a. der Ausstellung "Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen" im Deutschen Hygiene-Museum Dresden (2018)

Treffpunkt:
beim Eingang zu den Excavations
gegenüber Nordwestbahnstraße 11, 1020 Wien.

Es gelten die tagesaktuellen Coronaregeln für den Kunst-/Kulturbereich. Eine Voranmeldung ist verpflichtend unter: office@tracingspaces.net

Nähere Informationen unter der Projektnummer P19-3760 "Auf- & Zugeschüttet. Lebensformen und Zwischennutzungen über und unter dem Nordwestbahnhof“

Fotos: "Der ewige Jude", 1938 © OeNB, Bildarchiv Austria | Installation "Excavations", 2021 © Wolfgang Thaler | "Niemals vergessen“, 1946/2018 © Visualisierung Herbert Peter/Heidrun-Ulrike Wenzel | "Auf Linie", 2021 © Wien Museum u. Lisa Rastl

nächstes Werkstattgespräch

Aviso 49. Werkstattgespräch

Regelmäßig finden Werkstattgespräche des Zukunftsfonds der Republik Österreich in Zusammenarbeit mit der Diplomatischen Akademie statt.

Der nächste Termin ist in Ausarbeitung.

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