ÖSTERREICHISCHE EXILLITERATUR AUS CHINA: VERBREITUNG UND KONSOLIDIERUNG DER FORSCHUNGSERGEBNISSE (Vortrag September 2023)
AUSTRIAN EXILE LITERATURE FROM CHINA: DISSEMINATION AND CONSOLIDATION OF RESEARCH RESULTS
Zu den rund 20.000 jüdischen Flüchtlingen, die sich nach China vor den Nazi-
Gräueln retteten, zählten neben zahlreichen Kulturschaffenden auch die
österreichischen Schriftsteller Susanne Wantoch und Mark Siegelberg. Obwohl ihre
verdienstvollen Schriften den Exildiskurs um die Reflexion über epochale Ereignisse
an der chinesisch-pazifischen Kriegsfront erweitern, hatten sie zu Lebzeiten keinerlei
Resonanz und blieben jahrzehntelang ungelesen. 2018 und 2022 haben der
Zukunftsfonds bzw. der Nationalfonds der Republik Österreich die Neuausgaben von
Wantochs und Siegelbergs zeithistorischen Romanen gefördert. Die editorische
Zugänglichmachung stellt den entscheidenden Schritt für die Wiederentdeckung und
nachträgliche Würdigung des literarischen Erbes des österreichisch-jüdischen Exils
in China dar. Dieses Projekt knüpft an die vom Antragsteller herausgegebenen
Editionen an und zielt auf die Verbreitung der Forschungsergebnisse und die
Förderung der internationalen Rezeption der Exilliteratur ab, damit sie nachhaltig ins
kulturelle Gedächtnis Eingang findet. Es geht dabei ferner darum, die erste
umfassende Bestandsaufnahme der Exilliteratur aus China vorzunehmen.