Publikation "Ausgestopfte Juden?"

Buchinformation


"Ausgestopfte Juden?"
Geschichte, Gegenwart und Zukunft Jüdischer Museen
Autor: Felicitas Heimann-Jelinek,Hannes Sulzenbacher (Hg.)
Verlag: Wallstein Verlag
Projektcode: P21-4432


Information zum Projekt


Ausgestopfte Juden? Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Jüdischen Museen (Ausstellung vom 8.5.2022 bis 20.2.2023)


Taxidermied Jews? Past, Presence and Future of Jewish Museums (exhibition)


Weltweit gibt es über 120 jüdische Museen. Dabei ist die Definition des Adjektivs in ihren Bezeichnungen keinesfalls einheitlich. Den einen gilt die Institution selbst als eine jüdische, für die anderen ist ihr Gegenstand das Judentum – aus verschiedensten Perspektiven. Für die einen ist das Adjektiv „jüdisch“ eindeutig, für die anderen ist es nicht nur mehrdeutig, sondern steckt gar voller Widersprüche. Die Frage nach der Definition dieses Adjektivs gibt sowohl Auskunft über die daraus resultierenden Inhalte als auch über die Definitionsmacht, die dadurch ausgeübt wird. Die Ausstellung will anhand von 11 Themenblöcken mit Fragen nach den verschiedenen Bedeutungen und Bedeutungskonstruktionen des Adjektivs „jüdisch“ Geschichte und Gegenwart dieser Museen beleuchten und die drängende Frage an ihre gesellschaftliche Rolle in der Zukunft stellen. Und sich mit diesen Fragen dem Kern der Existenz dieser Museen annähern: ihren Sammlungen. Dem „was bleibt“. Jüdische Museen erscheinen heute als relativ junger Museumstyp. Doch liegt die Gründung der ersten Jüdischen Museen nicht allzu weit entfernt von der „Erfindung“ der Museen für Kunst und Gewerbe, der Stadt- und Heimatmuseen, noch näher an den Gründungen der Volkskundemuseen und Museen für Völkerkunde. Damit liegt ihre Entstehung auch in der Zeit der massenideologischen Ausbreitung nationalistischen Denkens. In diesem Kontext wollten diese ersten jüdischen Museen eine Rolle als gleichzeitig identitätsfindende und identitätsstiftende Einrichtungen wahrnehmen. Inmitten des sich rasant verbreitenden Antisemitismus stellten sie sich die Frage, was „genuines Judentum“ sei – und suchten zugleich nach einem Ausdruck ihrer Zugehörigkeit zu den Gesellschaften, in denen sie existierten. www.jm-hohenems.at
Projektverantwortliche
Loewy Hanno Dr. - Jüdisches Museum Hohenems
Projektzeitraum
2021-06-01 bis 2023-03-31
Kategorie
Ausstellung
Region
Österreich
Status
genehmigt