Wirtschaft und Menschenrechte. Institutionelle vs. individuelle Haftung entlang der Lieferkette
The project is dedicated to the responsibility of companies on the one hand and their management bodies on the other for the safeguarding of human rights in Austria and along the supply chain.
Neben Staaten können Unternehmen einen erheblichen Beitrag zur Gewährleistung von Menschenrechten in ihrer eigenen Geschäftstätigkeit und entlang der Lieferkette leisten. Ausgehend von der neuen EU-Lieferkettenrichtlinie widmet sich das Projekt anhand einer qualitativen sowie quantitativen Untersuchung erstmals der Frage, welche Rolle österreichisches Deliktsrecht, das einen institutionellen Ansatz (Haftung der Gesellschaft) und/oder einen individuellen Ansatz (Haftung der Leitungsorgane) verfolgt, dabei spielen kann und in grundrechtlicher sowie (rechts-)ökonomischer Hinsicht auch spielen soll: Namentlich gilt es einen angemessenen Interessensausgleich zwischen Rechten der ArbeitnehmerInnen und Dritter sowie der Erwerbsfreiheit und Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Unternehmen zu erreichen. Vor dem Hintergrund der österreichischen Unternehmenslandschaft liegt ein besonderes Hauptaugenmerk auf der (indirekten) Betroffenheit und dem möglichen Beitrag von kleinen und mittleren Unternehmen und ihren Leitungsorganen. Dabei sollen für betroffene UnternehmerInnen Chancen ebenso wie Gefahren einer institutionellen und individuellen Haftung im Unternehmensbetrieb sowie differenzierte Lösungsvorschläge de lege lata und ferenda aufgezeigt werden.