Abstract


Die Österreichische Legion 1933-1938


Die Österreichische Legion entstand im Juni 1933 als eine paramilitärische Formation, bestehend aus militanten SA-Angehörigen, die besonders nach dem Verbot der NSDAP in Österreich zu Tausenden nach Bayern flüchteten, wo sie in so genannten "Hilfswerklagern" der SA kaserniert und von Reichswehroffizieren ausgebildet wurden.

Als "bewaffneter Arm" der illegalen Österreichischen SA unterstand sie dem Kommando des SA-Obergruppenführers Hermann Reschny, der 1926 von Hitler zum Leiter der Österreichischen SA bestimmt wurde.

Besonders in den Jahren 1933/34 stellte die Existenz der Legion einen permanenten Faktor der Belastung in den ohnedies sehr gespannten Beziehungen zwischen Österreich und dem Deutschen Reich dar. Legionäre spielten eine nicht unwesentliche Rolle bei der Einrichtung von Kommunikationslinien zwischen der emigrierten SA-Führung und den illegalen Kadern in Österreich, sei es durch den Schmuggel nes1ger Mengen nationalsozialistischer Propagandaschriften, sei es durch Kurierdienste, Fluchthilfe an der Grenze oder nachrichtendienstliche Aufgaben. 1933/34 waren - bereits der Legion angehörende oder später zu ihr stoßende - SA-Angehörige für unzählige gewaltsame Grenzverletzungen verantwortlich und verübten eine Reihe von politischen Morden.

Am 25.Juli 1934 stand die Legion in höchster Alarmbereitschaft und traf Vorbereitungen für den Einfall nach Österreich, doch verbot Hitler den Einsatz, als sich in Wien das Scheitern des Putsches abzeichnete.

1935 wurde die Legion aus den grenznahen Regionen in Bayern nach Westfalen und Norddeutschland verlegt und erhielt die Tarnbezeichnung "Hilfswerk Nordwest". Ende März 1938 kehrte sie - nach vielfachem Widerstand aus Kreisen der SS und des Parteiapparats - nach Österreich zurück.

Dr. Hans Schafranek

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ProjektleiterIn
Föger Benedikt - Czernin Verlag GmbH
Projekttitel
Hans Schafranek: Söldner für den Anschluss (Publikation)

Hans Schafranek: Mercenaries for the 'Anschluss' (critical analysis)
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