Vier Schwestern. Der Briefwechsel von Gerda, Friedl, Ilse und Susanne Benedikt 1935 – 1985. Ein Familienbriefnetz in der Emigration
Four sisters. The correspondence of Gerda, Friedl Ilse and Susanne Benedikt 1935 - 1985.
A Family Letter Network in Emigration
1938/39 mussten die vier Schwestern Gerda (geb. 1915), Friedl (1916), Ilse (1918)und Susanne Benedikt (1925), die vier Töchter von Ernst Benedikt (1882 – 1973), der bis 1934 Herausgeber der „Neuen Freien Presse“ war, emigrieren.Aus den Nachlassen der vier Schwestern liegt eine unpublizierte Briefsammlungbzw. ein Konvolut vor, das in vielerlei Hinsicht von zeithistorischem Interesse ist;
esumfasst rund 1.200 Dokumente, die Mehrzahl davon sind Briefe der Schwesternzwischen 1935 und 1985, Briefe an die Eltern und Briefe an sie, u. v. a. von Paul Steiner und Elias Canetti, Tagebücher und Erinnerungen.
Anhand der Briefe, die zwischen Wien, Zürich, London, Paris, Stockholm und New York gewechselt wurden, können die Wege der vier Schwestern in der Emigration nachgezeichnet werden. In den Briefen wird (a) das Bild des Lebens im Exil sichtbar, selbstbestimmter Lebensläufe von vier jungen Frauen, die sich in unterschiedlichen Städten in unterschiedliche berufliche und politische Richtungen entwickeln und einander dennoch verbunden bleiben. Sichtbar wird (b) auch das Bild eines in die Fremde ausgelagerten Wiens, das sich in die neuen Kontexte einpasst und verändert
und doch in den Erzählstimmen der vier Schwestern als Echo einer Stadt und eines spezifischen Lebensstils vorhanden bleibt. Im Rahmen des Projektes wird der gesamte Nachlass aufgearbeitet und systematisch erschlossen.
Projektverantwortliche
Strouhal Ernst Univ.-Prof.Dr. - Universität f. angewandte Kunst Wien, Abt. für Kulturwissenschaften