Besatzungskinder in Österreich. Eine sozial-, diskurs- und biografiegeschichtliche Analyse
Post-war children in occupied Austria. A socio-historical analysis of discourses and biographies
Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen in ganz Österreich (und Deutschland) sogenannte Besatzungskinder auf die Welt: als Folge freiwilliger sexueller Beziehungen zwischen einheimischen Frauen und Besatzungsangehörigen, aber auch als Folge von Vergewaltigungen. Sie galten als 'Kinder des Feindes', obwohl die Väter de iure keine Feinde mehr waren, und waren - gemeinsam mit ihren Müttern - meist unterschiedlichen Formen von Diskriminierung ausgesetzt. Im Rahmen des beantragten Projektes soll erstmals ein Überblick über die Situation der Besatzungskinder in den unterschiedlichen Besatzungszonen Österreichs, ihre Sozialisations- und Lebensbedingungen sowie ihre weiteren Biografien gegeben werden. Die Rolle der österreichischen (Nachkriegs-)Gesellschaft soll dabei ebenso berücksichtigt werden wie jene der (ehemaligen) Besatzungsmächte. Zudem ist geplant, einen Vergleich zu Besatzungskindern in Deutschland zu ziehen.
Projektverantwortliche
Stelzl-Marx Barbara Univ.-Prof. Dr. - Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung